Bei diesem Stück denkt man unweigerlich an die vielen Nachrichten, die über die Kriege
in der Welt berichten.
Zwei Menschen, ein junger und ein älterer Mann stehen sich gegenüber.
Der Jüngere stellt Fragen, Fragen zur Vergangenheit.
Ja, die Nachbarn waren nett.
Ja, alle; besonders die Syrer, antwortet der Ältere.
Ja, und heute, heute gibt es deutlich weniger Tote und nur noch ab und an sprengt sich jemand in die Luft.
Die Leichen werden regelmäßig beseitigt.
Auch Öl und Wasser sind endlich genug vorhanden.
Aber nach und nach zögert er mit den Antworten. Wird unsicherer, die Fragen werden drängender, persönlicher.
Die Stimmung schlägt um. Der Ältere wird zum Verhörten, muss sich rechtfertigen und gerät zunehmend in Bedrängnis.
Falk Richters Stück „Deutlich weniger Tote“ entführt den Zuschauer in einen totalitären Staat, der einem Überwachungsstaat sehr nahe kommt.
Falk Richter
Deutlich weniger Tote
2 Darsteller
UA: 04.11.2006 · Theater Bielefeld
Übersetzt in: French