Stefan Zweig

Der verwandelte Komödiant
Ein Spiel aus dem deutschen Rokoko
8 Auftritte
2 D, 3 H, 1 Dek
UA: 05.05.1912 · Breslau
Stefan Zweig verdankt die Inspiration zu seinem Spiel Der verwandelte Komödiant und zur Titelrolle einer innigen künstlerischen Beziehung zu Jospeh Kainz, dessen Tod diese Bestimmung verhinderte.
Das Stück demonstriert sinnfällig den Einbruch des Theaters shakespearscher Prägung als legitime Kunstform in den verspielten deutschen Rokoko am Beispiel des fahrenden Komödianten, der sich als Bittsteller an einem Fürstenhof gegen die Widerstände höfischer Amouren und Intrigen als Künstler und Persönlichkeit erfährt.
Die Verwandlung geschieht im Vollzug eines Ablenkungsmanövers: die Rede des Marc Anton aus Shakespeares Julius Cäsar verpflichtet die Aufmerksamkeit des Fürsten gegen sein Vorurteil von einer Aufführung des König Lear und gegen sein Vorhaben, einen Rivalen bei seiner Favoritin zu ertappen. Der Rivale entwischt unerkannt, und die Schauspielkunst ist gerechtfertigt.
Der Kranz für den Komödianten ist eine zarte Liebesbeziehung und das Selbstbewusstsein des Künstlers und gereiften Menschen.

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