"Heute ordnen zwar einige katholische Theologen Jesus und seine Geschwister noch immer zwei oder drei verschiedenen Müttern zu. Andere aber halten sich an die Bibel und nicht mehr ans Dogma: Bei ihnen ist Maria eine kinderreiche Mutter." (Der Spiegel)
Diesem Stoff widmet sich der israelische Meister der Satire auf eigene, unnachahmliche Art in dem Stück: Der Vaterschaftsprozess des Joseph Zimmermann. Hier erleben wir, wie Gott, auch Herr Imhimmel genannt, von Joseph angeklagt wird, der Vater des Kindes zu sein, das seine Frau Maria fünf Monate vor Prozeßbeginn zur Welt gebracht hat. Weil die Blutuntersuchung zu keinem schlüssigen Ergebnis hinsichtlich der Vaterschaft führt, versucht man, zur Klärung des Sachverhalts mit Hilfe von Zeugen wie dem Erzengel Gabriel und den drei Weisen zu gelangen, die allerdings nur wenig dazu beitragen können. Auch der Heilige Geist und die Evangelisten Lukas und Johannes, die sich nach anfänglichen gegenseitigen Komplimenten bald in den Haaren liegen, steigern die Verwirrung nur. Im folgenden tritt der schon vielfach beschworene Teufel auf, von dem die Anklage "eine detaillierte Beschreibung des brutalen Charakters des Herrn Imhimmel" erwartet.
Aber schließlich kommt der vertrackte Fall doch noch zu einer unerwarteten Lösung ...
Ephraim Kishon
Der Vaterschaftsprozess des Zimmermanns Joseph
Eine Komödie aus dem Jahre Null der Zeitrechnung
1 D, 9 H, 1 Dek
UA: 11.11.1998 · Tribüne, Berlin · Regie: Ephraim Kishon