Daniel Prager, ein junger hoffnungsvoller Einwanderer in Israel, hat bei einem Onkel eine erste Bleibe gefunden und sucht nun eine Beschäftigung. Auf Drängen von Onkel und Tante bewirbt er sich beim Ministerium um eine ausgeschriebene Stelle als Bewässerungsfachmann". Sein Wissen um dieses Gebiet besteht allerdings nur darin, dass er Arbeiter in einer Sodawasserfabrik gewesen ist. Um in die Stelle zu gelangen, braucht Daniel ein Empfehlungsschreiben. Ein auch beim Onkel wohnender Untermieter, der Schriftsteller Magnus Schaffler (Künstlername), muss dazu herhalten. Im Ministerium weiß zwar keiner, wer Herr Schaffler ist, jeder vermutet aber im Empfehlungsschreiber ein hohes Tier ganz oben - und das Schreiben löst ein turbulentes Verwechslungsspiel aus.
Daniel bekommt die Stelle. Er wird gleich Abteilungsleiter im Range eines Direktors und hat auf diesem Stuhl sogar den zweiten Empfehlungsschreiber verdrängt. Daniel als Boss hat auch seine große Bewährungsstunde: Siedler wollen mit einer Demonstration den Wasseranschluss erzwingen. Und schließlich stellt ihm der frühere Abteilungsleiter eine Bestechungsfalle, auf die er nicht hereinfällt, vielmehr wird seiner Position dadurch weiter gestärkt. Der Schwindel platzt trotzdem am Schluss, weil der Empfehlungsschreiber als ganz kleines Licht entlarvt wird.
Ephraim Kishon
Der Schützling
(His Friend at Court)
Deutsch von Werner Wollenberger
2 D, 8 H, 1 Dek
DSE: 1978 · Renaissance-Theater, Berlin · Regie: Reinhold K. Olszewski