Carl Zuckmayer
Der Rattenfänger
Eine Fabel in 2 Sequenzen
3 D, 19 H, 8 K, St, Verwandlungsdek
UA: 22.02.1975 · Schauspielhaus Zürich · Regie: Leopold Lindtberg
"Der Rattenfänger, der Bunting, wie er in meinem Stück heißt, ist keine messianische Figur, ist kein Prophet, kein Verkünder, ist kein Volksverführer, nichts dergleichen. Er ist ein freier Mensch. Er ist unter lauter Verstrickten - in diesem Stück sind alle Leute entweder in ihre Not oder in ihre persönlichen Leidenschaften, in ihre Habsucht oder in irgend etwas verstrickt - und er ist unter verstrickten Menschen der einzig Freie. Der Zwang, frei zu sein, bedeutet auch, mit dem Leben fertig zu werden. Und das ist es, was er den Kindern, den mit ihm Ausziehenden, sozusagen verkündet. Das einzige, was er ihnen zu bieten hat, ist Not, Hunger und Mühsal, um dann vielleicht ein Land zu finden, wo man sich selbst regieren kann, und wo man sich nicht von den anderen zwacken zu lassen braucht." (Carl Zuckmayer)