George Spelvin, der aussieht wie ein Buchhalter, träumt den klassischen Traum eines jeden Schauspielers: Er muss in einem Theaterstück eine Rolle übernehmen, das er nicht kennt. Von der Inspizientin gedrängt, tritt er auf die Bühne, mitten hinein in ein Stück von Noel Coward, er selbst jedoch in einem Hamlet-Kostüm. Jetzt gibt es kein Zurück mehr: Aber sobald George sich etwas an Coward gewöhnt hat, geht das Stück nahtlos in Shakespeares Hamlet über, springt dann zu Beckett - Durang baut hier eine herrliche Beckett-Parodie ein - und wird bedrohlich, als man anfängt A Man for All Seasons zu spielen. Eine Stimme verkündet dem Publikum nämlich plötzlich, dass keiner der angekündigten Stars auftreten, sondern dass man den Abend mit Ersatzschauspielern bestreiten wird; außer dem Henker - der spielt sich selbst. George Spelvin versucht verzweifelt aufzuwachen, wehrt sich gegen den vorgegebenen Text, der sein Todesurteil wäre, aber der Kampf ist aussichtslos - George wird geköpft: Blackout. Die restlichen Schauspieler verbeugen sich vor einem begeisterten Publikum über seiner Leiche.
In dieser Durang-Komödie ist niemals etwas so, wie es zu sein scheint. Wie in einem Traum vermischt und verwirrt sich alles völlig, die Schauspieler mit berühmten Vorfahren, die Schauspieler mit den Stücken, und auch die Stücke setzen sich puzzleartig neu zusammen. Alles in allem ein großer Spaß.
Christopher Durang
Der Alptraum des Schauspielers
Komödie in 1 Akt
(The Actor's Nightmare)
(The Actor's Nightmare)
Deutsch von Andreas Pegler
3 D, 2 H, 1 Dek
UA: 14.10.1981 · Playwrights Horizons, New York · Regie: Jerry Zaks
DSE: 04.06.1993 · Theaterensemble Bajazzo, Wuppertal · Regie: Ulf Arlinghaus
DSE: 04.06.1993 · Theaterensemble Bajazzo, Wuppertal · Regie: Ulf Arlinghaus