Die Wüste Deutschland im Jahre 1996, nach einem Gewitter.
Hier ereignet sich die Suche und Bewegung der Figuren umeinander. Es ist ein Ort ohne Anhaltspunkte. Wir befinden uns in einer Zeit nach dem Aufbruch.
Altvertraute Gesetzmäßigkeiten sind aufgehoben und durch ein neues, strenges Regelwerk ersetzt worden; dieses exerzieren die Figuren miteinander durch. Sie sind zänkisch und ohne Erinnerung. Diese Kombination fördert extreme Brutalität. Sie empfinden keine Verantwortung füreinander, sie haben sich gegenseitig überantwortet. In die Nischen der Abwesenheit der drei rastlosen Wanderer treten ein Jäger und eine stumme Frau. Das Spiel erlangt durch das ständige Auftauchen und Verschwinden der Figuren eine Dynamik, in der sich die Komik des Daseins in seiner Vielseitigkeit entfaltet.
"Ich denke, all meine Arbeiten sind immer wieder Versuche, weitere Realitäten unseres Daseins zu suchen: Realitäten, die in uns verborgen liegen und mehr und mehr durch unsere positivistische Weltsicht verdrängt werden, Realitäten, die visionär und spirituell auf uns und aus uns wirken können, ohne dabei esoterisch zu verklären. Es geht also immer wieder darum, andere Welten aufzuspüren, um durch eine Mehrdimensionalität von Wahrheit unserem Leben möglicherweise näher zu kommen oder unser Leben zumindest immer wieder neu zu befragen. Dies alles ist und bleibt jedoch Geheimnis - und sollte dies auch im Theater bleiben. Ich kann also nur Teile von all dem andeuten und es dem Zuschauer überlassen, sich selbst ein Bild zu schaffen." (Alexander Müller-Elmau)
Alexander Müller-Elmau
Das Labyrinth in der Wüste
1 D, 4 H
frei zur UA