Das ist hier der Lauf der Dinge: Ein Kind aus einer Abrissbirne baut Türme über Türme auf und reißt diese sofort wieder ein. Das ist doch total sinnlos!? Aber nein, erklärt das Kind aus der Abrissbirne seiner liebevollen Erzeuger-Maschine: Das Auftürmen und Abtürmen gehört zusammen, im Gestalten ist das Entstalten schon drin. Das endlose Zersplittern der Dinge beschreibt keine Zerstörung, sondern den Neubeginn ihrer Zusammensetzung. Doch eine Oligarchin aus der Unterwelt will zu jedem Preis dieses Kind und eines seiner vollkommenen und schönen Türme. Ein verhängnisvoller Wunsch, der nicht nur das Kind, sondern die gesamte Welt und seine fabelhaften Bewohner in ihrer symbiotischen Existenz bedroht.
Im Schwingen und Schaukeln dieses kindlichen Pendelschlags schafft Olivia Wenzel ein post-apokalyptisches Phantasia. Egal ob im lyrischen Sprechen oder im Verhaspeln, ob in Aphorismen oder gar im Verstummen – alle Figuren rhythmisieren und elektrisieren auf ihre Art und nehmen uns in der zyklischen Dynamik des Zersplitterns ein.