1794. Das fünfte Jahr der Französischen Revolution. Die Debatte um ihren "richtigen" Fortgang ist auf dem Höhepunkt angekommen. Die Front der Dantonisten, die Mäßigung und Befriedigung der Konflikte verlangt, steht gegen Robespierre und seine Verbündeten, die auf radikale Lösungen mithilfe der Guillotine insistieren. Auf der Straße protestiert das Volk und fordert Gerechtigkeit und Wohlstand.
Welchen Weg soll die Revolution gehen? Wie wahrt man die politische Macht? Welche Ideologie ist die wirkungsvollste, die unzufriedenen Massen zu befriedigen?
Büchner dringt mit seinem hellsichtigen Drama zu den Kernfragen politischer Auseinandersetzung vor. Er beleuchtet die Schwierigkeit politischen Handelns, wenn sich dessen Vision auf Machterhalt beschränkt. Er beschreibt, wie politische Morde inszeniert werden.
Nuran David Calis versetzt diese Kämpfe in das moderne Ambiente eines fiktiven oval office, in dem beide Parteien in klaustrophobischer Abgeschlossenheit ihre Positionen zu verteidigen und durchzusetzen suchen. Während drinnen erbittert um Platz oder Sieg gestritten wird, agiert draußen der "Mob", das "Volk", der "citoyen" und wird zum Zünglein an der Waage. (Schauspiel Stuttgart)
Nuran David Calis, Georg Büchner
Dantons Tod
von Georg Büchner
von Georg Büchner
in einer Bearbeitung von Nuran David Calis
Auftragsarbeit für das Staatstheater Stuttgart
3 D, 6 H, St
UA: 12.03.2011 · Staatstheater Stuttgart · Regie: Nuran David Calis