1. Akt: Der schäbige Umkleideraum eines Frauenringteams. Bigman ist ihr Coach, sie selbst sein Vorprogramm. Die Attraktion ist Bigman, gemeinsam mit seinem Bruder Eddie.
Die Ringerinnen sind ausgepumpt, ohne Illusionen, wissen, dass sie verheizt werden. Aber sie wahren eine gewisse Solidarität: Nelly, die mütterliche; Dani, sexbegeistert und der Star der Ringerinnen; Lessa, die schwarze Außenseiterin; und Tiger, die mit vielem abschlossen hat und aufhören will.
Als Eddie in der Nacht überfallen wird und im Krankenhaus landet, hat Bigman keine Attraktion mehr. Als Ersatz engagiert er die Knockout-Sisters, zwei platinblonde Ringerinnen, die zusammen mit ihrer Mutter sofort das Kommando übernehmen.
2. Akt: Die Show läuft mehr schlecht als recht. Die Ringerinnen kleiden sich in immer neue Fantasy-Kostüme, während sich die Knockout-Sisters für ihren Auftritt als Sexgöttinen zurechtmachen. Die Männer im Zuschauerraum werden ungeduldig, wollen Blut, Titten und Scheiß sehen; die Stimmung kocht über. Ein Unterwäsche-Fight muss her. Dann endlich der Auftritt der Knockout-Sisters, die Lessa zur Gegnerin haben. Die will sich an ihnen rächen und tatsächlich zuschlagen. Die Zuschauer sind davon begeistert, zerren die Sisters aus dem Ring und machen sich über sie her. Endgültig gerat alles außer Rand und Band, als die Männer beginnen, die Halle auseinanderzunehmen. Die Frauen müssen vor der tobenden Menge flüchten.
Cementville ist ein schrilles, schrulliges, an Fantasy Filme erinnerndes Stück, eine Satire auf männliche Sexobsessionen und den Hochleistungswahn unserer Zeit.
Jane Martin
Cementville
Stück in 2 Akten
(Cementville)
(Cementville)
Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori
9 D, 5 H, Verwandlungsdek
UA: 14.03.1991 · Actors Theatre of Louisville · Regie: Jon Jory
frei zur DSE