Blaubart wartet knüpft da an, wo auch Bartóks einzige Oper nach dem Einakter von Béla Balàzs, "Herzog Blaubarts Burg" einsetzt. Blaubarts letzte Frau, Judith, gelingt es, angetrieben von Liebe und Mitleid, von Neugier und Eifersucht, Blaubarts verschlossene Zimmer zu öffnen. Sie dringt ein in das, was ihn ausmacht und woran er sich erinnert. Blaubart weigert sich die letzte Tür zu öffnen, gibt Judith aber den Schlüssel dafür. Sie benutzt ihn und öffnet auch die letzte Tür. Hervor treten die Frauen, die er vor ihr geliebt hat. Sie erschrickt. Die Erinnerung an die Liebe ist stärker als die Liebe selbst.
Blaubart wartet spielt im Hotel, denn dort gibt es lange Flure mit vielen verschlossenen Türen. Hinter jeder verbirgt sich eine andere Geschichte, ein anderes Geheimnis.
Ein Stück um Geheimnisse und ihre Entdeckung, über die Liebe und die Erinnerung an die Liebe.
Ein Stück um die Frage "Was ist das zwischen Männern und Frauen?"
"Blaubart wartet, und wir warten auf Blaubart, der nie kommt - doch seine Frauen huschen durch die Räume, flüstern sich durch ihre Träume, erzählen sich durch ihre Liebesgeschichten mit dem Immer-Abwesenden, dem Nie-zu-Fassenden, der nur in den Erinnerungen der Frauen Gestalt gewinnt." (Neue Zürcher Zeitung)
Judith Kuckart
Blaubart wartet
5 D, 1 Opernsänger, 6 Zimmer
UA: 13.10.2002 · Hotel Bogota, Berliner Festwochen · Regie: Judith Kuckart