Arthur Miller

Auferstehungsblues
(Resurrection Blues)
Deutsch von Inge Greiffenhagen
3 D, 6 H, St, Verwandlungsdek
UA: 03.08.2002 · Guthrie Theatre, Minneapolis · Regie: David Esbjornson
DSE: 12.06.2008 · Staatstheater Stuttgart in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen · Regie: Claudia Bauer
Arthur Millers vorletztes Stück, Resurrection Blues, ist eine satirische Allegorie, die die Frage stellt: Was würde passieren, wenn ein Messias heute in der Welt auftauchen würde? In einem nicht näher bestimmten lateinamerikanischen Land hat der Militärdiktator General Felix Barriaux einen Revolutionsführer verhaften lassen. Dem Rebell, der unter verschiedenen Namen bekannt ist, wird nachgesagt, dass er im ganzen Land Wunder gewirkt hat. Der General hat vor, den geheimnisvollen Mann kreuzigen zu lassen, und hat die exklusiven Fernsehrechte für dieses Vierundzwanzig-
Stunden-Reality TV-Event für 25 Millionen Dollar an einen amerikanischen Sender verkauft. Sein Cousin warnt ihn davor, dass diese Hinrichtung den Mann erst recht zum Mythos und somit zur Gefahr für das Regime machen könnte. Auch in der angereisten Film Crew gibt es Zweifel an dem Unterfangen. Die Regisseurin, die bisher nur Werbespots gedreht hat, schreckt davor zurück, aber andererseits winkt vielleicht Hollywood nach einem solchen Coup, und sie muss doch ihre Wohnung abbezahlen, und schwanger ist sie auch vielleicht.

„And the good news is that the work is a funny, pertinent and sharp-toothed satire aimed at the materialist maladies of modern America. …They do Miller proud in Minneapolis. But he, in turn, has
given them a sparky, pugnacious play that proves that even in his 80s, he is still capable of taking the moral temperature of the nation. It also reminds us that within the supposedly solemn, sententious
Miller there has always lurked a savage ironist.“ (The Guardian über die Uraufführung am Guthrie Theatre 2002)