Was haben ein Lehrer, ein Taxifahrer, eine Keramikkünstlerin, eine Teenagestarautorin, ein Büblein und eine Erfolgreiche gemeinsam? Null. Und diese Summe aller nichtvorhandenen Gemeinsamkeiten begibt sich in die Hände einer weiteren Nullgröße: Astrid. In der Überzeugung an einer aufregenden Reise mit dem Ziel Horizonterweiterung, Reife und Nächstenliebe teilzunehmen, verspüren die Teilnehmer des Kurses schon nach kurzer Zeit erhebende Veränderungen an sich. In der phantastisch ungezwungenen Atmosphäre berichtet jeder freizügig von Schwächen und begangenen Fehlern. Denn eines zumindest ist sicher: alle zeigen Verständnis. Und während das Gespräch die Teilnehmer von Schuld freispricht und ihnen ausreichend Gelegenheit zur Selbstdarstellung bietet, wächst für den Außenstehenden die Erkenntnis, dass die Veränderung sich als Illusion entpuppt. Denn obwohl ein jeder von dem reichen Erfahrungsschatz der anderen lernen darf, bewegt sich die persönliche Weiterentwicklung erneut auf Null zu.
And Björk, of course... ist eine subtil humorvolle Abhandlung des Themas Gruppentherapie. Thorsteinsson entlarvt die Scheinbarkeit der Lösungen, indem die Waagschalen zwischen schwerer Neurose und leichtem Geltungsbedürfnis kaum ausschlagen. Daraus ergibt sich der erleichterte Neurotiker und die beschwerte Egozentrikerin. Was beweist, dass letztendlich doch alle irgendwie gleich sind. Und das bitte jetzt zusammen: Letztendlich sind wir alle irgendwie gleich.
Das Stück And Björk, of course wurde im Jahr 2003 mit dem isländischen Theaterpreis ausgezeichnet.
Thorvaldur Thorsteinsson
And Björk, of course
(And Björk, of course)
Deutsch von Kristof Magnusson
4 D, 3 H
UA: 07.04.2002 · Reykjavik City Theatre · Regie: Benedikt Erlingsson
DSE: 13.11.2003 · Theater der Stadt, Trier (im Rahmen des Act-In Festivals) · Regie: Jean Paul Maes
DSE: 13.11.2003 · Theater der Stadt, Trier (im Rahmen des Act-In Festivals) · Regie: Jean Paul Maes
Übersetzt in: English