Zwanzig Jahre liegt die gemeinsame Studienzeit zurück, als Tom, Bea und Kitty sich wiedersehen. Was als weihnachtliches Idyll geplant war, wird zur Abrechnung mit den Idealen von damals, zu einer Recherche über die Differenz von Schein und Sein. Das Aufeinandertreffen der selbstkritischen Charaktere führt zu Enthüllungen, in deren Folge so manches Weltbild zu Staub zerfällt. So wird offenbar, dass das Echte entgegen der landläufigen Meinung nicht zwangsläufig das Interessante und Schöne ist. Schöner und leichter verdaulich als das Echte ist immer noch seine perfekte Illusion.
Augenzwinkernd, liebevoll und mit charmanter Leichtigkeit präsentiert die britische Autorin schlagfertige Charaktere, deren aus einer anderen Zeit übriggebliebene Einsicht in die »inhärenten Widersprüche des Kapitalismus' zwar folgenlos bleibt, ihnen aber den Genuss an ihrem Leben als gefeierte Medienstars nachhaltig verleidet. Auf ihrer vergeblichen Suche nach Sinn und Authentizität prallen sie immer wieder gegen die Zerrspiegel der Medienwelt, die sich ihre fluktuierenden Realitäten selbst erschafft.
Philosophisches über Tod und Leben, über Wahrheit und Lüge, Quotenerfolge und eigene Ansprüche wird in diesem Stück auf das Angenehmste im Vorübergehen, zwischen zwei Witzen, plaziert.
Shelagh Stephenson
Ancient Lights
(Ancient Lights)
Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori
4 D, 2 H, Verwandlungsdek
UA: 05.12.2000 · Hampstead Theatre, London · Regie: Ian Brown
DSE: 06.10.2001 · Freiburger Theater · Regie: Cihan Inan
DSE: 06.10.2001 · Freiburger Theater · Regie: Cihan Inan