Das Stück spielt irgendwo in Stockholm.
Harry, Anna und Lukas sitzen auf einer Parkbank und streiten über
Geld und Alkohol.
Sie sind verbitterte Alkoholiker und Stadtstreicher, das sieht man ihnen an. Und doch ahnt man ihre Vergangenheit in einer anderen Welt: Immer wieder tauchen Freunde, Feinde, Verwandte oder verstorbene Angehörige auf und erzählen von einem anderen, vergangenen Leben.
Man ahnt, warum die drei auf der Straße hausen.
Anna findet keine Versöhnung mit dem Vater ihres verstorbenen Kindes. Harry führt einen verbissenen Streit mit seiner Familie, die an unversöhnlichen Differenzen zerbricht. Nur für Lukas öffnet sich ein Weg aus der Gosse: Eine Verlegerin interessiert sich für seine Gedichte. Aber leider nicht für seine Person.
Scheinen es zunächst nicht zusammenhängende Begegnungen zu sein, so entwickeln sich bald zarte Beziehungsnetze unter ihnen. Es sind lose Geschichten, die den Niedergang der ängstlichen Mittelklasse erzählen und die die brüchige Psychologie der Figuren immer wieder freilegen.
In dem Stück treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander – Suff und Trostlosigkeit des Straßenlebens, gescheiterte Erben, wie auch Beziehungsleichen, die auch vor einem Mord nicht zurückschrecken, und doch ist Als hörte ich Hunde mit einer cineastischen Leichtigkeit komponiert.
Henning Mankell
Als hörte ich Hunde
(Jag tyckte jag hörde hundar)
Deutsch von Hansjörg Betschart
4 D, 7 H
frei zur UA