Leo Lorena Wyss

Uraufführung am Nationaltheater Mannheim: Apropos Schmerz (Denken Sie an etwas Schönes) von Leo Lorena Wyss

(c) Christian Kleiner

Leo Lorena Wyss thematisiert in dem Auftragswerk für das Nationaltheater Mannheim medizinisches Gaslighting und chronischen Schmerzen in einem Gesundheitssystem, das noch immer stark von patriarchalen Strukturen geprägt ist. Die Inszenierung von Caroline Anne Kapp wurde am 10.01.24 uraufgeführt. Es spielen Maria Helena Bretschneider, Dominika Hebel, Daniel Krimsky und Rahel Weiss.

 

Mit scharf sezierender Komik beleuchtet Leo Lorena Wyss in Apropos Schmerz (Denken Sie an etwas Schönes) Abgründe, die sich im Kontext von chronischer Krankheit in einem patriarchalen, zweigeschlechtlichen Gesundheitssystem auftun, und hinterfragt dabei die fehlende Verschränkung von Medizin, Gender und Queerness. Warum wird der Schmerz von weiblich gelesenen Person noch immer so häufig psychosomatisch erklärt? Wie äußern sich heterosexuelle und cis-männliche Normen in Forschung und Behandlung? Und: Wie wirkt sich diese Missachtung auf den Alltag und die psychische Gesundheit von Betroffenen aus – hier ganz konkret im Falle von Endometriose? Apropos Schmerz (Denken Sie an etwas Schönes) ist auf der Suche nach einer Antwort auf diese Fragen sowie nach einer Sprache für den Schmerz, der sich doch eigentlich so sehr den Worten entzieht.


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