Gleich vier Fischerstücke wurden nach Mülheim eingeladen. Mit den Nominierungen von Ewe Benbenek und Roland Schimmelpfennig für den Dramatikpreis und den Nominierungen von Marion Brasch und Henner Kallmeyer für den KinderStückePreis fühlen wir uns sehr gut gerüstet, um 2024 (erneut*) sämtliche Preise abzuräumen. Mülheim, wir kommen gerne! Und zwar mit folgenden Stücken.
Nominiert für den Mülheimer Dramatikpreis 2024
JUICES
von Ewe Benbenek
UA: 17.6.2023 am Nationaltheater Mannheim in der Regie von Kamila Polívkova
Besetzung: 3 D
Ein mitreißender Bewusstseinsstrom der nächsten Migrationsgeneration, die damit zu kämpfen hat, viel mehr erreicht zu haben, als es die Eltern jemals konnten, und trotzdem permanent zu fürchten, doch wieder irgendwann ins Prekariat abzurutschen.
“Hier wird die Migrationserfahrung richtig plastisch in der Sprache – das ist sehr einzigartig." (Deutschlandfunk Kultur)
“Tief sitzen die Erfahrungen als Gastarbeiterkind, selbst die Sprache trägt noch Wunden.” (TAZ)
“Ein Sprachkunstwerk.” (nachtkritik)
“Juices findet einen verschlungenen Weg aus drei Stimmen, die am Ende in einer Wutrede der “BRD” die Rechnung präsentieren für ihren Hochmut und ihren Selbstbetrug, man hätte alles aus eigener Kraft erreicht. Von wegen!” (Franz Wille, Auswahljury Mülheimer Dramatikpreis)
LAIOS
von Roland Schimmelpfennig
2. Teil des Antikenzyklus “Anthropolis”
Auftragsarbeit für das Deutsche Schauspielhaus Hamburg
UA: 29.09.2023 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg in der Regie von Karin Beier
Besetzung variabel
Laios und Iokaste zeugen einen Nachkommen, vor dem sie schon früh gewarnt wurden: Ödipus. Schimmelpfennig spielt mit großer Poesie hypothetisch durch, wie es dazu kommen konnte. Und beleuchtet gleichzeitig die immer wiederkehrende Entscheidung zwischen Macht und Ohnmacht.
"Es ist ein Geschenk, ja, ein Wunder zu erleben, wie (Lina Beckmann) scheinbar mit Leichtigkeit Höhen und Tiefen der Tragödie durchmisst, wie sie ihren Körper einsetzt, wie diese Schauspielerin allein durch einen Blick die Geschichte immer wieder bricht, fragt: "Ist das nicht Irrsinn, geht das überhaupt?" (NDR Kultur)
“Ein sensationeller Abend. Ein Ereignis.” (Hamburger Abendblatt)
"Anderthalb Stunden lang: schicksalshafte Unterhaltung" (FAZ)
“In der kongenialen Solo-Performance von Lina Beckmann wird daraus ein furioser Abend über das Erzählen selbst, über die Freude an konkurrierenden Plots und die immense Verführungskraft einer guten Story auf offener Bühne.” (Christine Wahl, Auswahljury Mülheimer Dramatikpreis)
Nominiert für den Mülheimer KinderStückePreis 2024
Winterkind und Herr Jemineh
von Marion Brasch
Auftragsarbeit für das Theater Junge Generation Dresden
UA: 29.09.2023 am Theater Junge Generation Dresden in der Regie von Anja Michaelis
Für Kinder ab 5 Jahren
Besetzung: 4 Darsteller, Doppelbesetzung möglich
Marion Brasch hat eine phantasievolle Stationenreise erdacht, die von schneebedeckten Parks über die dunkle, ungemütliche Kanalisation bis hin zum Hafen und dem Duft der großen weiten Welt reicht. Eine bezaubernde Geschichte über Fürsorge und Freundschaft.
“Durch Sprache entsteht Welt, und dieser ureigenen Kraft des Sprechtheaters gibt Marion Brasch Raum, sich zu entfalten: Wortschöpfungen entstehen spielerisch, Phantasiesprachen werden gesprochen, Gefühle und Gegenstände bekommen ein Eigenleben. Diese poetische Abenteuerreise lädt dazu ein, die Phantasie spielen zu lassen. Ob wir das an Land oder auf hoher See tun wollen, darüber kann das Publikum am Schluss selbst entscheiden.” (Dora Schneider, Auswahljury Mülheimer KinderStückePreis)
TROJA! BLINDE PASSAGIERE IM TROJANISCHEN PFERD
von Henner Kallmeyer
UA: 04.03.2023 am Theater Kohlenpott/Herne in der Regie von Frank Hörner
Für Kinder ab 5 Jahren
Besetzung: 3 Darsteller, Doppelbesetzung möglich
Zwei Kinder treffen sich im trojanischen Pferd. Um sie herum tobt der Krieg, der jeder Krieg sein könnte. Aber hier drin ist es ganz still. Als wären sie die beiden letzten Menschen auf der Welt.
“Seinerzeit bestand die Idee darin, dem jungen Theaterpublikum die griechische Mythologie nahezubringen. Inzwischen ist Russlands Überfall auf die Ukraine hinzugekommen als leider sehr aktueller Bezug zum bis dato unvorstellbaren Krieg mitten in Europa.” (halloherne.de)
“Im Krieg gibt es keine Freundschaften. Oder doch? In Henner Kallmeyers mit klassischen Motiven angereichertem Text scheint genau dieses Experiment zu gelingen.” (Björn Hayer, Auswahljury KinderStückePreis)
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* Caren Jeß gewann 2023 mit DIE KATZE ELEONORE den Mülheimer Dramatik- und Publikumspreis. Roland Schimmelpfennig gewann mit DIE KLEINE MEERJUNGFRAU den KinderStückePreis. Also hoffentlich the same procedure as last year!
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