In der Begründung der Jury heißt es: „Kathrin Röggla ist eine Schriftstellerin, die mit drei Adjektiven beschrieben werden kann: engagiert, interessiert, elaboriert. (...) Allen ihren Texten gemeinsam ist neben deren stilistischer und formaler Brillanz das gesellschaftspolitische Engagement, das seinen Ausdruck nicht in Theorie, sondern in dokumentarisch-literarischer Beobachtung findet. Exemplarisch dafür sei ihre aktuelle Publikation ,Laufendes Verfahren‘ angeführt: ein Roman über den von Röggla über Jahre hinweg begleiteten NSU-Prozess. Seinen Schauplatz findet dieses Buch nicht unter Angeklagten, Anklägern oder Richtern, sondern auf der Zuschauertribüne, deren Publikum typisiert und zum Spiegelbild der unterschiedlichen Erwartungen an den Rechtsstaat wird. Rögglas Interesse an dem, was deutsche Gegenwart (auch Geistesgegenwart) erfordert und ausmacht, verbindet sie mit Heinrich Böll. Eleganz und Präzision ihres Schreibens setzen Maßstäbe.“
Der Jury gehörten neben Oberbürgermeisterin Henriette Reker, dem Dezernenten für Kunst und Kultur, Stefan Charles, und der Direktorin der Kölner Stadtbibliothek, Dr. Hannelore Vogt, auch Vertreter*innen aus der Politik an sowie als Fachjuror*innen Marion Brasch, Professor Dr. Christof Hamann, Guy Helminger, Andreas Platthaus, Jackie Thomae und Ilija Trojanow.
Bisherige Preisträger:innen waren u.a. Ulrich Peltzer, Christoph Ransmayr, Ilija Trojanow und Juli Zeh.
Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und wird am 1. Dezember 2023 im Historischen Rathaus der Stadt Köln verliehen.
Ein wunderbarer Start für Kathrin Rögglas neuen Roman, der Ende Juli erscheint. Zuletzt wurde am Staatsschauspiel Dresden ihr Klimakrisen-Stück DAS WASSER von Jan Gehler uraufgeführt.
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