Herbert Achternbusch

"Das Theater ohne Schriftsteller ist ein Theater der Hanswursten" - Wir trauern um unseren Autor Herbert Achternbusch

"Das Theater ohne Schriftsteller ist ein Theater der Hanswursten" - Wir trauern um unseren Autor Herbert Achternbusch © Foto: Barbara Gass

Das anarchische Universalgenie Herbert Achternbusch ist Anfang dieser Woche im Alter von 83 Jahren verstorben. 

 

Als Filmemacher, Schauspieler, Maler, Dichter und (Überlebens-) Künstler prägt er die deutschsprachige Gegenwartsdramatik seit Jahrzehnten wesentlich mit. Insbesondere an seinem Heimatland Bayern und an der bayerischen Lebensart und -mentalität hat er sich in zahlreichen Gedichten, Filmen und Theaterstücken abgearbeitet; stets changierend zwischen Ekel und widerwilliger Zuneigung. 

 

eboren 1938 in München, wuchs Achternbusch bei seiner Großmutter im Bayerischen Wald auf. Nach dem Abitur studierte er Malerei an der Kunstakademie Nürnberg; verschiedene Tätigkeiten, z.B. Zigarettenverkäufer auf dem Oktoberfest; zahlreiche Veröffentlichungen (u.a. Das Kamel, Der Tag wird kommen, Land in Sicht, Es ist ein Leichtes beim Gehen den Boden zu berühren, Breitenbach, Es ist niemand da) und Filme (u.a. Das Andechser Gefühl, Bierkampf, Die Atlantikschwimmer, Der Neger Erwin, Das letzte Loch, Das Gespenst, Mix Wix, I Know the Way to the Hofbräuhaus, Ab nach Tibet!). Herbert Achternbusch erhielt mehrere Preise, darunter die Ludwig-Thoma-Medaille der Stadt München und den Petrarca-Preis (1977, abgelehnt). Für sein Stück Der Stiefel und sein Socken, das im Dezember 1993 in seiner eigenen Regie an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt wurde, erhielt Achternbusch 1994 zum zweiten Mal den Mülheimer Dramatikerpreis. Sein Roman Hundstage erschien im Frühjahr 1995 im S. Fischer Verlag, sein Film Hades wurde für den offiziellen Wettbewerb der Berliner Filmfestspiele 1995 ausgewählt. 


zurück zum Journal