In Roland Schimmelpfennigs Bearbeitung des Reigen verstricken sich die Figuren ineinander und geben sich die Hand, und sie alle kommen uns gefährlich vertraut vor. Mal spenden sie Trost, sie geben sich hin, sind Zyniker, machtgeil und verletzlich. Opfer und Täter - und manchmal beides zugleich. Es ist ein ewiger Tanz. Nur die Musik ist eine andere. Tina Lanik inszeniert die Uraufführung am Schauspiel Stuttgart.
"Es ist auffällig, wie häufig Schimmelpfennig Kriegsmetaphern zitiert, wie er verstörende Bilder zeichnet, in denen er die sexuelle Konnotation von Gewalt und Zerstörung offenlegt und dabei mit der verführerischen Faszination von Grenzüberschreitungen spielt. (...) Schimmelpfennig entlarvt männliche Sexualfantasien und erzählt von der Angst der Männer vor dem Kontrollverlust. Er beschreibt eindeutige Situationen von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt gegen Frauen. Aber er zeigt auch die ethischen Graubereiche und ihre emotionalen Ambivalenzen." (Ingoh Brux über SIEBZEHN SZENEN AUS DER DUNKELHEIT im Theater heute Jahrbuch 2020)
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