Lukas Rietzschel & Björn SC Deigner & Philip K. Dick & Ludwig Harig

S. FISCHER Theater & Medien startet mit gleich vier Uraufführungen in die Spielzeit 2019/2020

S. FISCHER Theater & Medien wünscht allen eine erfolgreiche Spielzeit 2019/2020! Nach der umjubelten Uraufführung von Wolfram Lotz' DIE POLITIKER im August, starten wir am 13,09.2019 mit gleich vier Uraufführungen in die neue Spielzeit.

 

IN STANNIOLPAPIER von Björn SC Deigner wird am Theater Bonn in der Regie von Matthias Köhler uraufgeführt. Nachdem Deigners eindringliche Charakterstudie im Rahmen der Berliner Autorentheatertage in der Regie von Sebastian Hartmann nicht uraufgeführt wurde, stellt sich Björn SC Deigner nun dem Bonner Publikum vor. Der Dramatiker im Interview mit der Produktionsdramaturgin Male Günther: „Für mich war Reiz und Herausforderung mit einer Biografie umzugehen, die dem Theater und seinem Publikum erst einmal fremd ist, aber eigentlich nicht fern. Prostitution als ‚ältestes Gewerbe der Welt‘ taucht immer wieder auch in klassischen Theaterstoffen auf, und zugleich wird vor allem über die Betroffenen gesprochen und nicht durch sie. [...] Ich kann als männlicher Autor nicht behaupten, zu wissen, was in einer Prostituierten vorgeht. Aber ich kann mich einem solchen Lebenslauf als Phänomen nähern. Deshalb war mir ein immer wieder beschreibender Gestus des Textes wichtig." Das komplette Interview finden Sie hier. Weitere Informationen zur Produktion finden Sie hier. 

 

Mit ZEIT AUS DEN FUGEN von Philip K. Dick  eröffnet das Schauspiel Hannover die Spielzeit unter neuer Intendanz. Blade Runner, Minority Report, The Man in the High Castle - Philip K. Dicks Einfluss auf die Popkultur übersteigt das Genre Science Fiction. Dick entwirft dystopische Zukunftswelten, die erschreckend gegenwärtig sind. Laura Linnenbaum inszeniert diesen im Jahr 1959 entstandenen Roman. ZEIT AUS DEN FUGEN zählt zu Dicks großen Klassikern, der das Szenario einer gefälschten Wirklichkeit entwirft – lange Jahre vor Filmen wie The Truman Show oder Matrix. Der Roman erzählt von einer Kleinstadt wie jede andere, irgendwo im Amerika der späten Fünfziger. Ragle Gumm, sechundvierzig Jahre alt, ledig, verdient seinen Lebensunterhalt seit Jahren durch Preisausschreiben der Lokalzeitung. Als Dauergewinner und nationaler Champion im Wettbewerb „Wo taucht das grüne Männchen als nächstes auf?“ ist er eine kleine Berühmtheit. Bis merkwürdige Entdeckungen ihn davon überzeugen, dass etwas nicht stimmt. Nicht mit den Menschen, nicht mit den Autos, den Häusern, der Stadt. Und nicht mit der Zeit. Nähere Informationen zur Produktion und ein Podcast finden Sie hier.

 

Wenige Tage nach der sächsischen Landtagswahl wird am Staatsschausiel Dresden Lukas Rietzschels Romandebüt MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN uraufgeführt. Der Roman handelt von der Zersplitterung einer Familie, einer Kleinstadt, einer gesamten Nation. Die Brüder Tobias und Philipp wachsen in einer sächsischen Kleinstadt auf, die, Jahre nach dem Mauerfall, noch immer die Wunden der Teilung in sich trägt. Die Jugendlichen werden mit der Chancen- und Hoffnungslosigkeit der Elterngeneration konfrontiert. Das Trauma einer Gesellschaft pflanzt sich in der nächsten Generation fort. Ein schonungsloses Porträt über Deutschland 30 Jahre nach dem Mauerfall. Zusammen mit der Dramaturgin Julia Weinreich und der Regisseurin Liesbeth Coltof hat Lukas Rietzschel eigens für das Staatsschauspiel eine eigene Theaterfassung geschrieben.  Hier finden Sie das MDR-Interview mit dem Romancier und Essayisten Lukas Rietzschel. Weitere Informationen zur Produktion finden Sie hier.

 

In seinem Roman WEH DEM, DER AUS DER REIHE TANZT beschreibt Ludwig Harig eindringlich seine Geschichte als Junge und junger Mann im Dritten Reich. Aufgewachsen in einem kleinbürgerlichen, dörflichen Umfeld mit seinen nationalen Klischees und schlagwortartigen Gewißheiten und spätestens vom ersten Schultag an auf das Bedürfnis dazuzugehören geeicht, wird der Handwerkersohn Ludwig wie selbstverständlich zum begeisterten Hitlerjungen. Harigs Erinnerung beschönigt nichts. Wie war es möglich, daß aus harmlosen Kindern kleine Verbrecher wurden, stumpfsinnige Herdentiere, zu unmenschlichem Haß fähig? Das Saarländische Staatstheater adptiert nun Ludwig Harigs Roman für die Bühne. Die Inszenierung von Bettine Bruinier veridchtet Zeitzeugenberichte und Harigs Roman zu einem eindringlichen Zeitzeugnis der saaarländischen Geschichte. Weitere Informationen finden Sie hier.


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