Nach dem Ingeborg-Bachmann-Preis 2017 erhält der Dramatiker Ferdinand Schmalz den diesjährigen Ludwig-Mülheims-Theaterpreis. Die mit 25.000 Euro dotierte Autoren-Auszeichnung wird dem Österreicher am Montag, 5. November, in Köln überreicht. Karin Bergmann, künstlerische Direktorin des Wiener Burgtheaters, wird an diesem Abend die Laudatio halten.
Mühelos und voller Sprachlust verbinde der Theaterautor Oberfläche und Tiefe des Daseins, begründet die Ludwig-Mülheims-Theaterpreis-Jury ihre Wahl. Zu ihr zählen unter anderem Prof. Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin, Prof. Jürgen Flimm, Intendant der Staatsoper im Schiller-Theater Berlin und Prof. Dr. Gabriele Brandstetter, Dozentin am Seminar für Theater- und Tanzwissenschaft Berlin.
Besonderen Fokus legt die Ludwig-Mülheims-Theaterpreisjury auf sein Stück jedermann (stirbt). Die Adaption des „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal wurde im Februar dieses Jahres am Wiener Burgtheater uraufgeführt. Schmalz reiße das „große, parabelhafte Mysterienspiel in eine verblüffend schlüssige Heutigkeit“, urteilt die Auswahlkommission. „Er schafft zutiefst theatrale Situationen, durch die die philosophischen Fragen nach dem Sinn bzw. ‚Neusinn‘ des in der Sprache zu erfindenden und zu gestaltenden Lebens schalkhaft hindurchzwinkern.“
Der Ludwig-Mülheims-Theaterpreis fördert die Begegnung zwischen gegenwärtiger Theaterlandschaft, Autoren und Religion. Er wird aus dem Nachlass des Schauspielers Ludwig Mülheims finanziert, den das Erzbistum Köln verwaltet. Zu den Preisträgern zählen unter anderem Nuran David Calis, der für seine Trilogie über den NSU-Nagelbombenanschlag an der Kölner Keupstraße bekannt ist, sowie Lot Vekemans, die niederländische Autorin des Ehedramas „Gift“.
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