Im Alter von 91 Jahren ist der „König des Broadway“ in New York in gestorben. Er schrieb im Laufe seines Lebens so erfolgreiche Theaterstücke und Filmskripte wie kaum ein anderer. Seine Komödien begeisterten mit ihrem temporeichen Sprachwitz und der gleichzeitigen Sensibilität im Beschreiben menschlicher Schwächen. In den 60er Jahren gelang dem 1927 in den Bronx geborenen Simon der ganz große Durchbruch. Mit Jack Lemmon und Walther Matthau in EIN SELTSAMES PAAR wurde er ein Weltstar. 1966 wurden gleich vier seiner Stücke gleichzeitig am Broadway gespielt. Für sein Schreiben wurde Neil Simon vielfach ausgezeichnet, er bekam Golden Globes, Emmys, Tonys und einen Pulitzerpreis verliehen. 1983 wurde ein Theater am Broadway nach ihm benannt. Auch wenn Kritiker ihn oft belächelten, von seinen zahlreichen Fans wurde er geliebt und gefeiert.
Auch in Deutschland ist der Humor von Neil Simon nicht aus den Spielplänen wegzudenken. Moderne Klassiker wie SONNY BOYS, EIN SELTSAMES PAAR, BARFUSS IM PARK, GERÜCHTE, GERÜCHTE… laufen konstant in jeder Spielzeit. 2001 spielten die Kabarettisten Werner Schneyder und Dieter Hildebrandt in der TV-Komödie Sonny Boys die 1972 uraufgeführte Geschichte um zwei pensionierte Kabarettstars. 2004 verfilmte die deutsche Erfolgsregisseurin Doris Dörrie Ein seltsames Paar mit Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach. Die New York Times beschrieb Simon in ihrem Nachruf als „Theater-Autor, dessen Name synonym mit Broadway-Komödien und Erfolg war“ und der dazu beigetragen habe, „den amerikanischen Humor neu zu definieren“. Dem können wir uns nur anschließen mit dem zusätzlichen Hinweis, dass er sicher nicht nur den amerikanischen Humor neu definierte, sondern auch den deutschen.
zurück zum Journal