Die Dortmunderin Nesrin Şamdereli, als Drehbuchautorin von „Almanya – Willkommen in Deutschland“ bekannt geworden, hat nun ihr erstes Theaterstück geschrieben. Wie in ihren Drehbüchern und Filmen bringt sie auch hier mit entlarvendem Humor nicht nur die Absurditäten und Herausforderungen unserer interkulturellen Gesellschaft auf den berührenden Punkt, sondern leuchtet dabei auch die tragischen Verkorkstheiten zwischenmenschlicher Beziehungen aus. So ist TRÄUM WEITER eine erstaunlich leichte Komödie der Zwischenzustände. Zwischen Kulturen, Generationen, Geschlechtern, Sexualitäten – und nicht zuletzt zwischen Leben und Tod.
Eine Bahnhofshalle. Nil wartet, doch kein Zug kommt. Und niemand sonst ist da, auch das Smartphone hat kein Netz. Ihre (nun Ex-)Freundin Nora hat gerade Schluss gemacht. Kurz: Es ging Nil schon mal besser. Zeitgleich in einem Krankenzimmer steht ein geschiedenes Ehepaar am Krankenbett der gemeinsamen Tochter. Sie liegt im Koma. Von einer etwaigen Epilepsie wussten die griechisch-türkischen Eltern der jungen Künstlerin ebenso wenig wie davon, dass ihre Tochter lesbisch ist. Der leicht exzentrische Chefarzt dagegen scheint den Durchblick zu haben. Als Nora im Krankenhaus auftaucht, klärt sich einiges auf, doch allzu viel blieb unausgesprochen. Kann und soll es nun gesagt werden? Aber wie? Am Bahnhof begegnet Nil derweil immer wieder Menschen aus ihrer Vergangenheit und beginnt zu begreifen. Während im Krankenzimmer der Vater langsam die Hoffnung verliert, zieht die Mutter los, um ihre Tochter aus dem Koma zu befreien. (Ankündigung Schauspielhaus Bochum)
Weitere Informationen zur Uraufführung finden Sie hier.
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