Am 10.04.2025 feiert Emre Akals umjubelte Inszenierung von Fassbinders Filmklassiker eine umjubelte Premiere an den Münchner Kammerspielen. In seiner Inszenierung und dem eigens verfassten Epilog wirft Emre mit dem Produktionsteam einen zaudernden, jetzigen Blick auf unsere Gegenwart.
»Die Tatsache, dass die Themen von ‚Katzelmacher‘ so zeitlos sind, zeigt, wie wichtig es ist, sie immer wieder neu zu verhandeln. Jede Generation sieht sich mit ihren eigenen Versionen dieser sozialen Kämpfe konfrontiert. Die Frage stellt sich: Sind wir fähig, Neues zu erschaffen mit alten Werkzeugen?« (Emre Akal)
Emre Akal entwirft in seinen Inszenierungen gemeinsam mit dem Künstler-Duo Mehmet & Kazim assoziative künstliche Welten, in denen analoge und digitale Mittel zu einer eigenen Illusion verschwimmen. Auch „Katzelmacher“ versetzt er in ein solches alptraumhaftes Setting und spürt den Mechanismen einer desparaten und rassistischen Gesellschaft sowie ihren Wiedergängern in der Gegenwart und Zukunft nach.
Christiane Lutz schreibt in der Süddeutschen Zeitung: »So roh und dumm-simpel die Fassbinder-Story ist - Menschen grenzen einen anderen rassistisch aus und zeichnen ein irres Bedrohungsbild, wo keinerlei Bedrohung existiert -, so optisch überbordend inszeniert es Emre Akal und macht daraus einen Abend, der im besten Sinn unangenehm nachhallt. Er und das Künstlerduo Mehmet und Kazim Akal schaffen gleich mehrere beeindruckende Bilderwelten.«
Regie: Emre Akal, Bühnenbild & Videoanimation: Mehmet & Kazim Akal, Kostüm: Lara Roßwag, Musikalische Leitung, Komposition & Sounddesign: Enik, Lichtdesign: Wolfgang Eibert, Dramaturgie: Hannah Baumann, Dramaturgie Vorbereitung: Anna Laner.
Mit: Edmund Telgenkämper, Stefan Merki, Nadège Meta Kanku, Annika Neugart, Annette Paulmann, Leoni Schulz, Anja Signitzer.
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