Der Geizige, so wie wir die 5-aktige Komödie von Molière kennen, geht in wesentlichen Anteilen auf die sogenannte Goldtopf-Komödie des römischen Dichters Plautus zurück. Über Plautus ist wenig bekannt, außer dass er 184 v. Chr. bereits verstarb. Angeblich soll er seine Komödien als sogenannter Mühlensklave geschrieben haben, denn tatsächlich verdingte er sich bei einem Müller als Sklave, nachdem er sein gesamtes Vermögen, das er an der Bühne verdiente, durch Spekulationsgeschäfte wieder verloren hatte. Klingt modern!
Angeblich war Plautus Schauspieler, angeblich auch ein Komödiant. Er war kein Schreibtischdichter, sondern hat, von der Bühne inspiriert, aus der Theaterpraxis heraus geschrieben. Auch Molière – eigentlich Jean-Baptiste Poquelin – hat als Schauspieler zum Autorendasein gefunden. 1668, in den letzten Jahren seiner langen Karriere, hat er L’Avare (Der Geizige) als Prosakomödie geschrieben, in der er den Typ des reich gewordenen, aber geizig gebliebenen Bürgers karikiert, der seine lebensfroheren und konsumfreudigeren Kinder mit seinem Geiz erstickt.
(Ankündigung Schauspiel Frankfurt)
Molière
Der Geizige
in einer Fassung von Sabrina Zwach
(L'Avare)
(L'Avare)
Deutsch von Sabrina Zwach
9 D, 3 H
UA: der Fassung 21.9.2023 · Schauspiel Frankfurt · Regie: Mateja Koleznik